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Der Trend zu Managerpolizzen

  • Autorenbild: Bernhard Sikora
    Bernhard Sikora
  • 5. Sept. 2022
  • 2 Min. Lesezeit

D&O. Die Versicherung gegen falsche Entscheidungen.

Führungskräfte leben heutzutage riskant. Sie haften bei Gesetzesverstößen mit „Haus und Hof“ nicht nur für eigene Fehler, sondern auch für Vermögensschäden, die durch ihre Mitarbeiter verursacht wurden.

„Die am Markt angebotenen Versicherungslösungen sind schwer durchschaubar und uneinheitlich. Trotzdem boomt die Nachfrage nach sogenannten D&O Versicherungen (Directors-and-Officers-Versicherung), die in der Regel vom Arbeitgeber abgeschlossen werden“

Dies erklärt der Jurist Georg Aichinger, Geschäftsführer des Spezial- Versicherungsmaklers Koban solDORA GmbH.

Heimische Unternehmen und ihre Geschäftsführer folgen damit einem Trend aus den USA.


Hoher Anspruch

Die Zahl der angezeigten Schadenfälle hat zuletzt massiv zugenommen. Das liegt laut Experten vor allem an einer gestiegenen Anspruchsmentalität.

„Vermeintlich am Vermögen Geschädigte klagen heute mithilfe ihres Rechtsschutzversicherers wegen behaupteter Verstöße gegen einer der vielen Compliance-Richtlinien, der Verletzung eines neuen Datenschutzgesetzes oder einer sonstigen oftmals unbekannten Gesetzesvorschrift“

- so Aichinger.

Wie wichtig D&O-Polizzen mittlerweile sind, zeigt sich manchmal auch bei der Personalsuche. „Hochqualifizierte Unternehmensorgane lassen sich oft nur gewinnen, wenn ihnen der Schutz durch eine D&O-Polizze zugesagt wird“, sagt Aichinger.


Unterschätzte Haftung

Schon vergleichsweise kleine Fehler können Geschäftsführer finanziell gefährden. „Verstößt die Führungsriege gegen ihre Sorgfaltspflichten und entsteht dem Unternehmen dadurch ein Vermögensschaden, sind Inanspruchnahmen gegen die Entscheider vorprogrammiert“, warnt Aichinger und führt weiter aus: „Verschärfte Gesetze und Urteile erhöhen das Risiko, für Fehlverhalten auf Schadenersatz geklagt zu werden. Viele Führungskräfte unterschätzen nach wie vor die Bandbreite der eigenen persönlichen Haftung. Die Chefetage sollte stets wissen, was im Unternehmen passiert. Sie kann sich nicht darauf berufen, nicht zuständig oder informiert gewesen zu sein.“ Die meisten Gesellschaften hierzulande haben nicht nur einen, sondern mehrere Geschäftsführer. Die Einzelnen haften nicht nur für Fehler in ihrem eigenen Aufgabenbereich.

„Die Geschäftsführung bildet eine Haftungsgemeinschaft. Jeder Geschäftsführer haftet im Zweifelsfall auch für Fehler im Kompetenzbereich der Geschäftsführerkollegen. Das nennt man dann Solidarhaftung“, erklärt Aichinger.

Die Kosten für Managerhaftpflicht Versicherungen hängen von den Bilanzzahlen, der gewünschten Deckungssumme, dem Umfang des Versicherungsschutzes und natürlich der jeweiligen Branche ab. Es ist daher ratsam, einen Baustein im Versicherungsschutz zu haben, der auch eine vorsorgliche Rechtsberatung beinhaltet. Selbst eine Deckungserweiterung für Kosten einer PR Beratung zur Minderung von Reputationsschäden kann sinnvoll sein.


Unser Servicetipp

Bei der Auswahl und dem Abschluss von D&O-Polizzen ist viel Know-how und Verhandlungsgeschick gefragt. Unternehmer sollten daher immer erfahrene Versicherungsexperten hinzuziehen, die sie von der Risikoanalyse bis zur Schadensabwicklung (auch juristisch) professionell unterstützen.



 
 
 

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